DIE THEORIE: MASTERTHESIS AN DER FACHHOCHSCHULE POTSDAM
»Konzeptionelle Modellentwicklung zur strategischen Ingebrauchnahme supportiver Thesaurusstimulation für die kreativ-linguistische Prozessoptimierung im Wirkungskreis von Kommunikationsdesign und artverwandten Disziplinen visuell-verbaler Informationstransferierung«
So oder ähnlich hätte der Titel dieser Masterthesis lauten können, wäre sie nicht ausgerechnet eine Abschlussarbeit im Studiengang Kommunikationsdesign gewesen. Stattdessen wurde sie unter dem Titel »Wortschatzkiste – Texthilfe für Gestalter*innen« eingereicht. Ein Summa cum laude auf 260 Seiten:
WIE HILFT MAN GESTALTER*INNEN BEI DER TITELENTWICKLUNG?
Die Masterthesis »Wortschatzkiste – Texthilfe für Gestalter*innen« entstand 2016 an der FH Potsdam unter der Betreuung von Prof. Matthias Beyrow und Prof. Jutta Simson. Im Mittelpunkt standen kurze, kreativsprachliche Aufgaben im Bereich Werbung und Design, die unter dem Oberbegriff der Titelentwicklung zusammengefasst wurden. Die zentrale Fragestellung dabei lautete: »Wie hilft man Gestalter*innen bei der Titelentwicklung?«.
Im Theorie- und Rechercheteil der Arbeit wurden hierfür die Grundlagen sprachlicher Kreativität vermittelt und der Begriff des Titels und seine Funktion erklärt. Zahlreiche Headlines und Slogans veranschaulichten die wichtigsten Stilmittel und auch Techniken, Methoden und Hilfsmittel zur Titelentwicklung wurden umfassend vorgestellt.
TEXT-PROFIS VS. DESIGNSTUDIERENDE
Im Zentrum der Analyse stand eine Versuchsreihe mit Text-Profis und Designstudierenden. Anhand dreier Aufgaben zur Titelentwicklung wurden ihre Denkmuster analysiert und miteinander verglichen.
Bei den kreativsprachlichen Expert*innen handelte es sich um den Texter Michael Bukowski, die Texterin Silke Schlüter, die Drehbuchautorin Dorothea Otto, die Texterin Petra van Laak, den Comedian Michael Timm, den Texter Tobias Geigenmüller, den Rapper Vit-Armin B, die Texterin Imke Jungnitsch und den Journalisten Dirk Gieselmann, die im Vorfeld per Interview und Arbeitsproben einen Einblick in ihr Schaffen gaben.
Als Vergleichsmenge dienten die Denkmuster von 40 Informationsdesignstudierenden der FH Joanneum in Graz, die im Sommersemester 2015 am Kurs »Kreatives Texten« unter der Leitung von Christoph Marek teilnahmen.
DAS RESULTAT: UNHANDLICH, ABER PRAKTISCH
Die wichtigsten Erkenntnisse und Herangehensweisen aus der Theorie, der Analyse und der konsultierten Fachliteratur wurden im Praxisteil mittels Clustering auf einem DIN-A0-Plakat zusammengetragen – der sogenannten »Wortschatzkiste«.
Das überlebensgroße (und mitunter überlebenswichtige) Hilfsmittel für erfolgreiche Titelentwicklungen gibt es im Shop zu kaufen!